Der Name Perchten leitet sich ab vom Gefolge der Person, um die sich alles dreht und die im Mittelpunkt steht, nämlich Frau Percht. Die Erdgöttin Percht wachte über Gedeih und Verderb von Ernte und Vieh, über das Herdfeuer und die Arbeiten im Haus, kurz sie sorgte für den Fortbestand des Lebens. Es verwundert nicht, dass sie besonders wichtig wurde zu einer Zeit, in der die Ängste der Menschen um Nahrung, Wärme und Licht am größten waren: in der eisigen Winterszeit, wenn die Sonne tagtäglich tiefer stand und alles Lebendige für immer abzusterben drohte. Frau Percht galt als gütige, Glück und Fruchtbarkeit bringende Frau, solange sich die Menschen fleißig zeigten und die Feiertage heiligten. Wer aber Frevel beging oder sich vor der Arbeit drückte, dem begegnete sie grausam strafend. Aus diesem Grund wies sie zwei Gesichter auf, ein schönes und ein schreckliches.
In der Vorweihnachtszeit bis hin zur Nacht auf Heiligdreikönig sieht man die Perchten mit ihren absonderlichen Gewändern und urigen Masken laufen. Schon von weitem sind sie zu hören mit ihren Trommeln und dem wilden Durcheinanderläuten ihrer Glocken. Bei ihren Umtrieben und Tänzen mischen sich verschiedene Vorstellungen zur winterlichen Jahreszeit und zur Wintersonnwende, wenn die Tage endlich wieder länger werden:
Literatur:
Schweiggert, Alfons: Winter- und Weihnachtsgeister in Bayern. Dachau 1996 (ISBN
3-89251-231-0)
Perschten-Stiftung: Perchtenbrauch in Bayern. Freising 2004 (ISBN 3-00-014309-2)