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  Haberer

Die Griesbacher Haberer leiten sich von den Geheimbünden des Haberfeldtreibens ab (etwa ab 1700). Dabei handelte es sich um ein maskiertes Rügegericht, das Vergehen anprangerte, die von einem ordentlichen Gericht nicht verhandelt wurden, wie zum Beispiel Ehebruch, Heuchelei und Geiz. Als das Haberfeldtreiben verboten wurde, ließen sich die Haberer in das Perchtentreiben mit einbeziehen. Auch hier waren Maskierung, plötzliches Erscheinen, Geschrei und lärmendes Umtreiben gefragt.
Im Staatsforst Steinkart bei Griesbach findet man die Habererkirche, auch Teufelsfelsen genannt. Das sind zwei große, schräg aneinandergelehnte Steinplatten, die eine Höhle bilden. Früher soll sie so hoch gewesen sein, dass ein Fuhrwerk durchfahren hätte können. Heute kann man nur noch gebückt darin stehen. 

Der Sage nach wählte der Teufel einen besonders großen Felsbrocken aus dem Steinkart, um damit den Markt Griesbach mit seinen frommen Bewohnern zu zerstören. Doch durch das morgendliche Glockengeläut von Reutern gestört stellte er den riesigen Stein ab. 

In der Felsformation wurden mittelsteinzeitliche Funde gemacht, was auf eine uralte Siedlungsstelle hinweist. Auf der Platteninnenseite sind in Bodennähe bei günstigem Licht Felsmalereien zu erkennen: eine gut meterhohe tanzende Habergoaß (Ziegenbock) und andere kleine tanzende Figuren.

Foto: Schätzl (2000)